Die Themenschwerpunkte basieren auf der Beobachtung und Wahrnehmung von Raum, Umraum und gestalteter Umwelt. Bewusstsein über die Materialien und die haptische Materialität der gestalteten Gegenstände/Kunstwerke.
Wie können Ecken gestaltet werden? Normalerweise treffen an einer Ecke drei oder mehrere Kanten aufeinander. Aber sie können verändert werden. Setzt man beispielsweise einen Radius auf eine der Kanten, verändern sich die jeweils Anderen. Was passiert, wenn man auf zwei der Kanten einen Radius setzt? Oder eine Fase? Oder zwei Fasen und einen Radius?
Ich habe mich in Skulptur im vergangenen Semester mit einer Studie zu Radien, Kanten, Fasen und den daraus entstehenden Körpern beschäftigt. Angelehnt an mein vergangenes Semesterprojekt habe ich die „Ecke“ meiner damals gestalteten Module als Ausschnitt betrachtet, daran meine Studien durchgeführt und zwei der entstandenen Körper im Maßstab 10:1 in Holz nachgebaut.
Von den geometrischen, in Holz gebauten Körpern meiner Studie habe ich eine Silikonform erstellt. Hierzu habe ich mit 2K-Silikon die Holzformen bepinselt/bespachtelt und den Silikonabguss mit Gisp ummantelt. Nachdem die Form ausgehärtet und vom Holzmodell gelöst wurde, habe ich die Form wieder zusammengesetzt und mit Gips ausgegossen.
In dem einfarbigen, monotonen, hellen Material wirken die Kanten und das Volumen der Skulpturen noch einmal ganz anders und sind klarer erkennbar. Die Gussform ist dabei die Verbindung zwischen Holz- und Gipsobjekt und hat doch eine ganz andere Ästhetik.